Krankentagegeld wird bei vorübergehenden Krankheiten gezahlt. Stellt sich heraus, dass Ihre Krankheit langfristig nicht ausheilt, werden Sie als berufsunfähig eingestuft. Hierbei ist es egal, ob dieser Zustand der Berufsunfähigkeit vorübergehend oder ständig ist.

Die gesetzliche Krankenversicherung stellt die Leistung für Krankentagegeld grundsätzlich nach 78 Wochen ein. Die privaten Krankenversicherer leisten meist unbegrenzt, gehen jedoch bei längeren Krankheiten, die keine kurzfristige Heilungsprognose haben, von Berufsunfähigkeit aus.

Inwieweit dann das Krankentagegeld weiter gezahlt wird, sollte für die Auswahl des Tarifes mit entscheidend sein. Gute Tarife zahlen das Krankentagegeld 3 oder sogar 6 Monate nach Feststellung der Berufsunfähigkeit durch den Krankentagegeldversicherer weiter. Dieser Zeitraum ist notwendig, damit Ihr Versicherer, bei dem Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben,  den Leistungsanspruch überprüfen kann. Berufsunfähigkeit ist immer eine Ermessensfrage. Nur weil Ihr Krankentagegeldversicherer Sie als berufsunfähig einstuft, muss Ihr Berufsunfähigkeits-Versicherer dem nicht kommentarlos zustimmen.
Um Probleme zu vermeiden, bieten einige Versicherer den lückenlosen Übergang von der Krankentagegeldleistung zur Leistung wegen Berufsunfähigkeit  ohne weitere Prüfung an, wenn beide Versicherungen, also Krankentagegeld- und Berufsunfähigkeitsversicherung beim gleichen Versicherer abgeschlossen wurden.

Was Sie unbedingt wissen sollten

Der Begriff der "Berufsunfähigkeit" wird in der Kranken- und Lebensversicherung eigenständig definiert. Denn es handelt sich grundsätzlich um zwei rechtlich selbstständige Verträge mit eigenständigen Leistungsprüfungen und Leistungsentscheidungen  (Krankentagegeldversicherungen gehören zu den Krankenversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen zu den Lebensversicherungen). Besonders dann, wenn die Verträge bei unterschiedlichen Unternehmen bestehen, kann dies bei Eintritt einer Berufsunfähigkeit zu Problemen und sogar zu Leistungslücken führen.